Liebe Freunde,
Das Jahr fängt für uns mit einer sehr schönen Regenzeit an. Wir hatten zwar vor drei Wochen Blitzeinschläge mit einigen Schäden, aber insgesamt ist die Regenzeit wunderbar, keine Starkregen mit 100 mm in einer Stunde, sondern alle paar Tage etwas Regen. Die Felder und die Weiden sehen sehr gut aus.
Im Augustbericht hatte ich von kleinen Steinwällen berichtet, die wir in einem trockenen Bachlauf gelegt hatten, um Wasser zu verlangsamen, damit es in den Boden eindringt, statt bis in den Indischen Ozean zu fließen. So sieht dieser Bachlauf jetzt aus. Es steht etwas Wasser zwischen den Steinwällen nach einem Regen und das Gras wird dichter!
Landwirtschaftsschule
Der Unterricht begann wieder am 7. Januar. Mit 11 neuen Studenten sind wir mit insgesamt 40 Studenten wieder voll besetzt. Ich lehre dieses Trimester einen Kurs in Weidelandwirtschaft. Mit dem richtigen Beweidungssystem und dem Verlangsamen des Wassers erreichen wir stär -keren Graswuchs, womit wir mehr Kohlenstoff in den Boden packen, als die Rinder mit CO2 und Methan in die Luft ablassen. Die gute Gemüseproduktion der Studenten setzt sich fort, sodass die Mehrheit der Studenten mehr Geld verdient, als wir ihnen an Schulgebühren berechnen. Toll, denn das ist besser als jede Theorie.
Grundschule
Der Beginn des Schuljahres für die Grund schulen wurde auf den 1. Februar verlegt. Wir erweitern den Unterricht mit Tablets und Projektor statt Vortrag und von der Tafel abschreiben jetzt auf die 7. Klasse. Nächste Woche kommt ein Trainer von der i-school, die dieses System vermarkten, um unseren Lehrern einen „Auffrischungskurs“ zu geben.
Blitzschäden
Leider haben wir trotz umfangreichen und teuren Blitzschutzvorrichtungen, vor drei Wochen zwei Pumpen und einen Kühlraumkompressor „verloren“. Die Pumpen sind zurzeit nicht so dringend, da wir immer noch vier funktionierende Brunnenpumpen haben und wir wegen des Regens nur wenig pumpen müssen. Der Kühlraumkompressor ist inzwischen in Lusaka zur Reparatur. Die Blitzschutz Firma versucht noch herauszufinden wieso der Schutz nicht ausreichend war. Mal sehen, was dabei an Schadensersatz für uns rauskommt.
Wirtschaftslage
Die sambische Währung hat in einem Jahr etwa 30 % ihres Wertes verloren und ist weiter am Verlieren. Die Regierung ist pleite und nachdem die Rückzahlung einer Schuldverschreibung Anfang Dezember 2020 ausgesetzt wurde ist auch die Kreditwürdigkeit des Landes bei Null angekommen. Wegen der Verteuerung aller Importe ist die allgemeine Inflation inzwischen bei etwa 18 % (je nachdem wessen Statistik man liest). Wie das überall auf der Welt so ist, sind davon die armen Leute am meisten betroffen. Deshalb besonderen Dank für Eure Spenden, die wir benutzen können um Armut zu lindern.
In der Hoffnung, dass wir in 2021 ohne größere Komplikationen wieder nach Europa reisen können, grüßen wir Euch herzlich
Klaus und Christiane