Liebe Freunde,
Nach meiner Knieoperation bin ich seit dem 12. Juli wieder hier. Die Umstellung vom sehr warmen Deutschland mit 16 Stunden Sonnen schein zum kalten Afrika wo es abends um 18:20 schon stockdunkel ist, war etwas krass. Inzwischen bin ich wieder voll in der Arbeit und den Tagesabläufen integriert. Nach 10 Wochen Abwesenheit, war natürlich einiges aufzuholen, aber im Großen und Ganzen kann ich mit den Mitarbeitern sehr zufrieden sein.
Landwirtschaftsschule
Im März hatten wir begonnen einen neuen, größeren Klassenraum zu bauen. Das war im Juni etwas ins Stocken geraten, aber inzwischen sieht es gut aus. (Siehe Bild).
Der ursprüngliche Plan war zwar bis Anfang September mit diesem Bau fertig zu sein, damit wir gleich zu Beginn des dritten Trimesters den Raum benutzen können, aber es wird wohl bis Ende September dauern, bis wir da einziehen können.
Übrigens: der verantwortliche Maurer ist Peter Muyuni, ein Mann, der nie zur Schule gehen konnte, den wir vor 30 Jahren beim Bau der ursprünglichen Gebäude angelernt hatten. Mit etwa 500 Millionen Menschen in Afrika unter 16 Jahre ist es utopisch zu denken, dass die alle eine geregelte Schul- und Berufsausbildung erhalten und dann auch noch eine entsprechende Arbeit finden können. Peter ist kein selbstständiger Maurer geworden, weil wir immer wieder Arbeit für ihn hatten. Aber ohne diese „inoffizielle“ oder „graue“ Arbeits- und Geschäftswelt wäre Afrika gar nicht denkbar.
Grundschule
Im Juli hatten wir wieder Familie Pietsch aus Chemnitz für zwei Wochen hier. Wie auch bei früheren Besuchen hatten sie für unsre Lehrer ein Fortbildungsseminar gehalten. Das Anschauungsmaterial und die „Spiele“ für den Matheunterricht werden nun wieder besser eingesetzt. Wir haben seit letztem Jahr einen sehr guten Mathelehrer, der den Kindern spielerisch die Grundlagen der Mathematik beibringt. Nun ist das Unterrichtsministerium wieder mal dabei Lehrer im ganzen Land an andere Schulen zu versetzen. Wir bemühen uns, dass wir Frank Mwanza „behalten“ können.
Wir haben gerade Besuch von Damaris Adam, vormals Damaris Hamann, Tochter unserer alten Freunde Marianne und Willi Hamann aus Berlin. Eine etwas unerwartete Überraschung, da wir seit etwa 35 Jahren nicht mehr in Kontakt waren. Damaris wollte gerne unsere Arbeit und unser Leben hier kennen lernen. Gestern ist sie von einer dreitägigen Safari im Chobe National Park zurückgekehrt, wo sie das „richtige“ Afrika mit Löwen, Elefanten, Leoparden, Nilpferden usw. erleben konnte.
Ende August erwarten wir Mathilda Sirch, wieder eine Referendarin der Päd. Hochschule Heidelberg, die einige Wochen an der Grundschule tätig sein wird. Bedingt durch die Corona Komplikationen, hatten wir die letzten Praktikantinnen vor drei Jahren.
Wir wünschen Euch, dass Euch bald eine Abkühlung mit sanftem Regen erreicht, und schicken für heute herzliche Grüße
Eure Klaus und Christiane