Liebe Freunde,
Heute am 30. November haben wir den ersten ersehnten Regen erhalten, was nach unseren langjährigen Aufzeichnungen sehr spät ist. Es sind noch keine Maisfelder bestellt, was nichts Gutes ahnen lässt für diese Saison, es sei denn der Regen hält ungewöhnlich lange an. Große Teile Deutschlands hatten diese Jahr ja auch ungewöhnlich lange Trockenperioden. Hier sind solche außergewöhnlich lange Trockenperioden vor allem für die ländliche Bevölkerung gravierend. Auch wir haben diese lange Trockenzeit sehr gespürt weil unsere Brunnen in den letzten zwei Monaten mit dem Wasserbedarf nicht mehr mithalten konnten. Wir haben die Gemüsebewässerung etwas eingeschränkt und sind dadurch nicht wirklich in einer Notsituation. (Keine langen Menschenschlangen mit Eimern vor einem Wasserhahn). Wir haben deshalb wieder einmal nach Wasser bohren lassen. Wir sind froh und dankbar, dass wir sehr gut Wasser gefunden haben, ein Brunnen, der nach dem kurzen Pumpentest mehr Wasser gibt als der beste unserer bisherigen Brunnen. Für die „Brunnenkundigen“ von Euch: der bisher beste Brunnen liefert etwa 7.000 L/Std., der neue bringt 11.000 L/Std. Damit wir in Zukunft etwas mehr Reserve haben, z.B. wenn ein Brunnen aus technischen Gründen ausfällt, haben wir gleich noch einen zweiten Brunnen bohren lassen. Der bringt etwa 8.000 L/Std. Diese Brunnen sind 100m tief, die alten Brunnen gehen nur bis höchstens 60m Tiefe.
Wie kann man mit so „geringen“ Wassermengen bewässern?
Dieses Bild gibt Euch die Antwort: Unsere Bewässerung ist fast ausschließlich mit Tröpfchenbewässerung.
Tomatenpflänzchen mit TröpfchenbewässerungDas heißt, Wasser wird tropfenweise da abgeliefert wo die Pflanze steht und nicht erst in die Luft gepumpt um das Feld zu „beregnen“, was eine Menge Wasser einspart.
So eine Brunnenentwicklung kostet natürlich auch einiges. Für die beiden Brunnen mussten wir etwa €13.000 bezahlen und nun kommt noch die Installierung von Strom- und Wasserleitungen hinzu, was mindestens nochmal so viel kosten wird.
Ferienarbeit
Jetzt im Dezember sind bei uns die „großen Ferien“ und wir wollen wieder, soweit finanziell möglich, Schüller und Studenten arbeiten lassen um sich Geld selber zu verdienen. Die wirtschaftliche Lage Sambias ist gar nicht gut und wir haben von einer Reihe von Schulen gehört wo bis zu 10% der Schüler nicht zum Unterricht kamen, weil die Eltern das Schulgeld nicht aufbringen konnten. Durch unser Ferienabrbeitsprogramm geben wir den jungen Leuten die Möglichkeiten sich selber die Schule zu finanzieren und noch etwas Taschengeld dazu. Wer sich speziell da beteiligen möchte, einfach bei der Spende „Ferienarbeit“ angeben.
Die kräftigsten der Ferienarbeiter werden wir anstellen einen Strauch zu roden, der in Deutschland als schöner Zierstrauch bekannt ist, „Wandelröschen“, hier aber eine ein fürchterliches Unkraut ist, das alles andere überwuchert. Das ist zwar keine leichte Arbeit ist aber umweltfreundlicher als die Chemiekeule und gibt außerdem arbeit und Geld da wo Arbeit und Geld gebraucht werden.
Herzliche Grüße für heute
Eure Klaus und Christiane Müller