Good Hope Sambia Nachrichten
Liebe Freunde,
Durch den Besuch unserer Tochter Stefanie mit ihren zwei Kindern im Juli verging der Monat so schnell, dass ich gar nicht dazu kam, einen Freundesbrief zu schreiben. Nun möchte ich euch wieder berichten, was hier alles passiert ist.
Eine Auswirkung der Dürre, wie wir sie bisher noch nicht erlebt haben: Die Affen werden zur Plage. Ich nehme an, dass sie im Busch nicht genug Futter finden und deshalb viel näher an die Häuser und Felder kommen. Seit ein paar Wochen haben wir zwei Personen im Gemüsefeld beschäftigt, die den ganzen Tag nur auf- und ablaufen, Lärm machen und gelegentlich mit einer Zwille kleine Steine verschießen, um die Affen vom Gemüse fernzuhalten. Für diejenigen von euch, die unser Haus kennen: Die Gittertür zu unserer Veranda müssen wir tagsüber geschlossen halten, da sonst die Affen bis ins Haus kämen.
Wie schon früher berichtet, vergeben wir jetzt Gelegenheitsarbeiten, um Menschen zu helfen, die sonst wahrscheinlich nicht genug Geld hätten, um Grundnahrungsmittel einkaufen zu können. Dafür haben wir in den letzten drei Monaten umgerechnet etwa 3.000 Euro ausgegeben und 30 Familien geholfen, damit sie wenigstens eine Mahlzeit am Tag haben und die Kinder zur Schule gehen können. Wir können auch in den nächsten drei Monaten weiterhelfen, bis es hoffentlich genug geregnet hat, sodass die Leute in den Dörfern wieder Gemüse in ihren Gärten anbauen können.
Eine Aufgabe, die wir in den letzten Wochen an vier Männer vergeben haben, war das Roden einer etwa 1.400 Meter langen und 5 Meter breiten Schneise durch den Busch, um die Good Hope Grundschule an den vor fünf Monaten neu gebohrten Brunnen anschließen zu können. Die Rodung ist jetzt abgeschlossen, das Pumpenhaus wird gerade gebaut, und bald kann die Leitung in den Boden gelegt werden, um die Wasserversorgung der Grundschule in Zukunft zu sichern.
Was in der Trockenzeit immer wieder verblüffend schön ist, sind die Bäume, die anfangen zu blühen. Nach mehr als vier Monaten ohne Regen – woher nehmen die Bäume diese Farbenpracht?
Landwirtschaftsschule
Wir haben einen neuen Lehrer angestellt, Kelvin Munsanje, der Aswelo Tembo ersetzt. Aswelo ging Anfang Mai in Rente. Kelvin hat mehrjährige Erfahrung mit regenerativem Ackerbau. In Vorbereitung auf das nächste Trimester überarbeitet er das Fach „Bodenkunde“, um theoretisch und praktisch mehr Bodenverbesserungsmaßnahmen einzubringen. Wir werden dafür die bisher sehr bescheidenen Feldversuche etwas ausweiten, um unseren Studenten und Kleinbauern aus der Umgebung bessere Fruchtfolgen zeigen zu können.
Für heute senden wir wieder herzliche Grüße
Eure Klaus und Christiane