Liebe Freunde,
einen letzten Gruß von uns in diesem Jahr. Es war in mancher Hinsicht ein schwieriges Jahr, aber wir haben durch die sehr niedrige Anzahl der Covid 19 Fälle hier in Zambia unsere Arbeit mehr oder weniger normal ausführen können.
Landwirtschaftsschule
Wie im Novemberbrief berichtet, sind am 11.12 17 Studenten verabschiedet worden. Eine formelle Abschlußfeier mit geladenen Familienangehörigen und Gastredner gab es wegen Coronabeschränkungen nicht. Zwei dieser Studenten haben schon gleich eine Anstellung auf einer größeren Farm etwa 60 km nördlich von hier bekommen, weil ein Nachbar dieser Farm schon seit drei Jahren einen unserer ehemaligen Studenten beschäftigt und offensichtlich sehr zufrieden ist. Das ist natürlich die beste „Werbung“ für uns. Ich denke das liegt im Wesentlichen daran, daß wir deutlich mehr praxisbezogene Ausbildung betreiben als andere Landwirtschaftsschulen, wo man z.B die Behandlung von Rindern ( Impfung, Zeckenkontrolle usw. ) im Klassenzimmer „lernt“ statt in Wirklichkeit. Die Gemüseproduktion und Vermarktung der Studenten ist in den letzten Monaten so gut wie noch nie. Das bedeutet, daß sich die meisten Studenten ihre Ausbildung selber finanzieren und nicht Freunde oder Verwandte Geld schicken müssen.
Good Hope Grundschule
Die Grundschulen haben wegen der versäumten Unterrichtszeit im Mai, Juni und Juli erst diese Woche die letzten Schultage und am 12. Januar soll es da weitergehen. Viele Lehrer befürchten, daß die schlechte Schulbildung längerfristig noch mehr jungen Menschen kaum eine Chance auf eine Anstellung geben wird. Die Arbeitslosigkeit bei unter 25 jährigen liegt in den Städten bei 25 bis 50% jenachdem wessen Statistik man anschaut. In 2021 stehen hier Präsidentsschafts- und Parlamentswahlen an. Da sind die vielen arbeitslosen Jugendlichen ein großes Potential für politische Radikalisierung. Hoffen wir, dass es wie in der Vergangenheit, friedlich bleibt.
Regen
Wie jedes Jahr ist die Regenzeit eines der wichtigsten Themen in diesem Land. Wir können jedenfalls berichten, daß es diese Saison viel besser aussieht als die letzten beiden Jahre. Bisher haben wir seit Anfang Oktober schon soviel Regen wie wir letzte Saiason am 15. Februar hatten. Um den Regen für unser Land effektiver zu machen, haben wir die letzten Monate in einigen unserer ausgetrockneten Bachläufe kleine Steinwälle errichtet, um das abfließende Wasser bei starkem Regen zu verlangsamen, damit es mehr in den Boden eindringt statt schließlich in den Indischen Ozean zu fließen.
Zum Schluß noch einmal herzlichen Dank allen, die sich dieses Jahr wieder an unserer Arbeit beteiligt haben. Wir konnten Armut lindern, jungen Menschen berufliche Ausbildung ermöglichen, Familien helfen, daß ihre Kinder zur Schule gehen können. Wir schauen deshalb zuversichtlich auf das nächste Jahr und hoffen, daß wir auch weiterhin mit Eurer Hilfe rechnen können, daß es möglich wird für uns zu reisen, um wenigstens einige von Euch zu besuchen.
Mit den besten Wünschen für das neue Jahr
Eure Klaus und Christiane