Oktober 2018

Liebe Freunde,

Nach dreimaligem Besuch in Deutschland in den letzten sieben Monaten bin ich wieder richtig an der Arbeit hier. Meine Prostataoperation ist gut verlaufen und die Nachuntersuchungen sind sehr gut. Diese Reisen haben die Kontraste zwischen den Ländern wieder besonders deutlich gemacht.

Hier eines der ärmsten Länder der Welt und die meisten Menschen sind freundlich und fröhlich. Deutschland eines der reichsten Länder der Welt mit vielen unzufriedenen Menschen. Hier eine Gleichmütigkeit, eine Akzeptanz der Dinge dort das permanente Streben nach mehr. Ein Wirtschaftswachstum von „nur“ 1,5% ist schon fast eine Katastrophe (oder so wird es zumindest in den Medien dargestellt). Hier freue ich mich, dass die Stromgesellschaft wenigstens ein Büro hat, wo man Beschwerden mitteilen kann. Dieses Beschwerdebüro gibt es erst seit 2 Jahren. Ich habe gerade dort angerufen weil der Strom statt mit 220 Volt mit nur 140 Volt ankommt. Man bekommt da eine Beschwerdenummer zugeteilt und verglichen mit der Nummern, die ich vor etwa 6 Monaten erhielt haben die inzwischen etwa 30.000 Beschwerden erhalten. In Deutschland verbraucht man zwar mehr Strom als vor 20 Jahren, aber eine neue Stromleitung von Norden nach Süden ist erst mal eine jahrelanger Zankapfel.

Hier freuen wir uns, dass die Startbahn des Flughafens in Livingstone inzwischen auch für etwas größere Flugzeuge brauchbar ist. Dort fliegen wir zwar gerne in Urlaub, aber Flugzeuglärm oder gar noch eine neue Startbahn, das wollen wir nicht.

Wir hatten im September zwei Referendarinnen hier, die an der Good Hope Schule ihre Lehrfähigkeiten getestet haben. Lena und Anna-Lena sind an der Uni in Heidelberg und Haben hier ein mehrwöchiges Praktikum absolviert. Ich fragte sie, was sie am meisten beeindruckt hätte: die Fröhlichkeit und Lernwilligkeit der Kinder. Offensichtlich ein Kontrast zu ihren Erfahrungen an deutschen schulen.

Wasserversorgung

Nach der letzen Regenzeit mit extrem trockenem Januar und extrem nassem Februar suchen wir jetzt nach Möglichkeiten unsere Wasserversorgung für die Zukunft zu verbessern.

Da ist einmal einer unserer Erddämme (im Hintergrund), der im September austrocknet.

Da etwa 100m unterhalb des Dammes ein Brunnen liegt, der dann ab Oktober auch weniger Wasser gibt, wollen wir den See hinter dem Damm nun etwas vergrößern und den Hügel links im Vordergrund ausbaggern um den Damm damit etwa 1m zu erhöhen, damit in der Zukunft mehr Wasser gespeichert wird und der Brunnen unterhalb dann auch im Oktober, wenn wir das meiste Wasser brauchen, noch ordentlich Wasser gibt.

Zum anderen suchen wir nach einem oder auch zwei weiteren Brunnen. Einen 50m tiefen Brunnen zu bohren kostet etwa €1.500. Die Pumpe im Brunnen und etwa 1km Leitung, um den Brunnen an unser bestehendes Wassersystem anzuschließen, schätzen wir auf etwa €3.000. Falls der Brunnen soweit von unseren Stromleitungen entfernt ist, dass wir einen zusätzlichen Transformator oder Solaranlage benötigen, werden sich die Kosten noch mal mindestens verdoppeln. Langfristig ist aber die Wasserversorgung natürlich sehr wichtig. Spenden speziell für diesen Zweck bitte mit dem Vermerk „Wasser“ schicken.

Im nächsten Bericht, der schon halb fertig ist, werden wir genauer auf die Erfahrungen mit dem neuen Unterrichtsprogramm in der Good Hope Grundschule eingehen.

Für heute grüßen Euch herzlich

Klaus und Christiane Müller

Schreibe einen Kommentar